3.2.2  Grundlegende Eigenschaften der Landau-Symbole.

Es sei (M,d) ein metrischer Raum, X M und x0 acc(X). Wir betrachten die Funktionen f,f1,f2,g : X Kn sowie ψ,γ : X K mit K {, } und n . Es gelten folgende Regeln für das Rechnen mit den Symbolen o und O:

Theorem 3.2.2. f= x x0o(g) f= x x0O(g), (3.6) f1= x x0O(g) f2= x x0O(g) f1 + f2= x x0O(g), (3.7) f1= x x0o(g) f2= x x0o(g) f1 + f2= x x0o(g), (3.8) ψ= x x0O(γ) f= x x0O(g) ψ f= x x0O(γg), (3.9) ψ= x x0o(γ) f= x x0O(g) ψ f= x x0o(γg), (3.10) ψ= x x0O(γ) f= x x0o(g) ψ f= x x0o(γg). (3.11)

Beweis. Die Aussage (3.6) folgt sofort aus der Definition, indem man in (3.4) C = ε und δ = δε mit einem ε und zugehörigem δε aus (3.5) ersetzt.

Nach Voraussetzung in (3.7) gelten f1(x) C1 g(x) ,x Uδ1(x0) X, f2(x) C2 g(x) ,x Uδ2(x0) X.

Daraus folgt nach der Dreiecksunbgleichung in Kn

f1(x) + f2(x) (C1 + C2) g(x) ,x Uδ(x0) X,

für δ = min{δ1,δ2} > 0. Damit gilt f1 + f2= x x0O(g).

Nach Voraussetzung von (3.10) gilt ψ(x) ε γ(x) ,x Uδε(x0) X, f(x) C g(x) ,x Uδ(x0) X,

und folglich ψ(x)f(x) ε̃ γ(x)g(x) für x Uδε̃(x0) X, δε̃ = min{δ ε,δ}, ε̃ = εC. Daraus folgt ψf= x x0o(γg). □

Problem 3.2.3. Beweisen Sie nach diesem Schema (3.8), (3.9) und (3.11).

Die Aussagen von Satz 3.2.2 lassen sich symbolisch in folgender Kurzschreibweise zusammenfassen: o(g) = O(g), O(γ)O(g) = O(γg), O(g) + O(g) = O(g), o(γ)O(g) = o(γg), o(g) + o(g) = o(g), O(γ)o(g) = o(γg).

Diese Schreibweise ist wie folgt zu verstehen: Die Aussage auf der linken Seite des Gleichheitszeichens impliziert die Aussage auf der rechten Seite: So bedeutet o(g) = O(g) nicht, dass f = o(g) mit f = O(g) äquivalent ist, sondern dass f = o(g) die Aussage f = O(g) impliziert.

Im Fall g(x) 1 schreibt man anstatt o(g) und O(g) kurz o(1) und O(1). Die Notationen

f1= x x0f2 + o(g),f1= x x0f2 + O(g)

stehen gleichbedeutend für f1 f2= x x0o(g) respektive f1 f2= x x0O(g).