3.3.3  Die Ableitung impliziter Funktionen.

Theorem 3.3.4. Die Funktion f sei eine bijektive Abbildung zwischen den offenen Teilmengen X und Y von K. Es sei (x0,y0) X × Y mit y0 = f(x0). Die Funktion f sei im Punkt x0 differenzierbar und f(x 0)0. Zudem sei die inverse Abbildung f1 : Y X stetig im Punkt y0. Dann ist f1 im Punkt y0 differenzierbar und5

d dy(f1(y)) y=y0 = (f1) y(y 0) = 1 d dxf(x) x=x0 = 1 fx(x0).

Beweis. Neben x0 = f1(y 0) sei x = f1(y 0 + h) und umgekehrt y0 = f(x0) sowie y0 + h = f(x). Dann gilt h = f(x) f(x0) und damit bei θ = x x0

φ(f1; h,y 0) = h1(f1(y 0 + h) f1(y 0)) = x x0 f(x) f(x0) = 1 φ(f; θ,x0).

Nach Voraussetzung ist f1 stetig im Punkt y0. Dann folgt aus h 0 auch x = f1(y 0 + h) x0 = f1(y 0) und damit θ 0. Dies führt zu

lim h0φ(f1; h,y) = lim θ0 1 φ(f; θ,x0) = 1 f(x0),

da f(x 0)0. □

5Die Indizes x und y in den Ableitungen zeigen an, in welcher Variablen die entsprechende Abbildung differenziert wird.