3.7.1  Ableitungen höherer Ordnung.

Es sei K {, } und X sei eine offene Teilmenge von K. Wir betrachten eine Funktion f : X Kn. Ist diese Funktion in einer ε-Umgebung Uε(x0) eines Punktes x0 X differenzierbar, so ist deren Ableitung dort eine Abbildung f : U ε(x0) Kn. Ist diese wiederum im Punkt x0 differenzierbar, so nennt man

d2f dx2 x=x0 = f(x 0) = f(2)(x 0) := (f)(x 0)

die zweite Ableitung von f im Punkt x0. Diese Definition setzt man iterativ fort. Existieren die ersten m 1Ableitungen f,,f(m1) von f in einer ε-Umgebung von x0 und ist f(m1) : U ε(x0) Kn im Punkt x0 X differenzierbar, so nennt man

dmf dxm x=x0 = f(m)(x 0) := (f(m1))(x 0)

die m-te Ableitung von f im Punkt x0. Existiert die m-te Ableitung in jedem Punkt x0 X, so heisst f in X m-fach differenzierbar.

Mit Cm(X, Kn) bezeichnen wir die Menge der in X m-fach differenzierbaren Funktionen, für die f(m) stetig in X ist. Weiterhin ist C(X, Kn) die Menge der in X beliebig oft differenzierbaren Funktionen.

Mit Cm([a,b], Kn) bezeichnen wir die Menge der Funktionen f C([a,b], Kn) Cm(]a,b[, K), deren erste m Ableitungen sich stetig auf [a,b] fortsetzen lassen, d.h. es gibt Funktionen ϕk C([a,b], Kn), so dass

ϕk|]a,b[ = f(k),k = 1,,m.

Dabei nutzt man oft die Bezeichnung f(k)(a) := f(k)(a + 0) = lim xa+0f(k)(x) = ϕ k(a), f(k)(b) := f(k)(b 0) = lim xb0f(k)(x) = ϕ k(b).

Diese Grenzwerte existieren für k = 1,m falls f Cm([a,b], Kn) und sind eindeutig bestimmt.