4.1.3  Die Integrierbarkeit stetiger und monotoner Funktionen.

Theorem 4.1.6. Für jede Funktion f C([a,b], ) gilt f R[a,b].

Beweis. Nach dem Satz von Cantor ist f gleichmäßig stetig auf [a,b], d.h.

ε̃>0Λε̃>0x,x[a,b],|xx|<Λ|f(x) f(x)| < ε̃.

Letzteres bedeutet, dass ω(f, Δk) < ε̃ für λ(δ) < Λε̃. Daraus folgt

k=0n1ω(f, Δ k)Δxk ε̃ k=0n1Δx k = ε̃(b a).

Setzt man ε = ε̃(b a), so ist (4.1) erfüllt und nach Satz 4.1.5 ist f Riemann-integrierbar. □

Theorem 4.1.7. Die Funktion f : [a,b] sei beschränkt und auf [a,b] bis auf höchstens endlich viele Punkte stetig2. Dann gilt f R[a,b].

Beweis. Es seien Y k [a,b] mit k = 1,,M die Unstetigkeitsstellen und es sei |f(x)| C für x [a,b]. Für gegebenes ε > 0 setzen wir ρ = εM1C1. Wir betrachten die Mengen

A = [a,b] k=1MU ρ(Y k) undB = [a,b] \ A.

Die Menge B ist beschränkt und abgeschlossen und damit kompakt. Da f|B auf B stetig ist, so ist nach dem Satz von Cantor f|B auf B gleichmässig stetig. Damit existiert ein Λε ]0,ρ[, so dass ω(f; Δk) < ε für jedes Teilintervall Δk = [xk,xk+1] mit der Eigenschaft Δk B einer beliebigen Zerlegung δ = {xk}k=0n mit λ(δ) < Λε. Für die restlichen Teilintervalle Δl von δ gilt wegen |f(x)| C die Abschätzung ω(f; Δl) 2C. Diese Intervalle erfüllen die Eigenschaft Δl A, weshalb die summare Länge aller dieser Intervalle 2(ρ + Λε)M < 4ρM nicht übersteigt; die summare Länge der Intervalle Δk B ist durch die Länge des gesamten Intervalls b a beschränkt. Dann gilt k=0n1ω(f, Δ k)Δxk = k:ΔkBω(f, Δk)Δxk + l:ΔlAω(f, Δl)Δxl ε k:ΔkBΔxk + 2C l:ΔlAΔxl ε(b a) + 2C 4ρM = ε(8 + b a)

für beliebige Zerlegungen δ mit λ(δ) < Λε. Aus Satz 4.1.5 folgt damit f R[a,b]. □

Theorem 4.1.8. Für jede beliebige monotone Funktion f : [a,b] gilt f R[a,b].

Beweis. O.B.d.A. sei f monoton wachsend. Dann gilt ω(f, [a,b]) = f(b) f(a) sowie ω(f, Δk) = f(xk+1) f(xk) für jedes Teilintervall Δk = [xk,xk+1] einer Zerlegung δ = {xk}k=0n. Daraus folgt

k=0n1ω(f, Δ k)Δxk λ(δ) k=0n1(f(x k+1) f(xk)) = λ(δ)(f(b) f(a)).

Damit ist die Bedingung (4.1) von Satz 4.1.5 mit Λε < (1 + f(b) f(a))1 erfüllt und f ist somit integrierbar. □

2Eine solche Funktion nennt man stückweise stetig.