2.1.5  Der Übergang zum Grenzwert in Ungleichungen.

Theorem 2.1.11. Es seien {xn}n und {yn}n reelle Folgen und es gelte xnn a und ynn b mit a,b . Dann folgt aus xn yn für alle n n0 die Ungleichung a b.

Beweis. Gegenannahme: Es sei a > b. Wir setzen ε = 31(a b) > 0. Wegen der Konvergenz der Folgen gilt xn Uε(a) und yn Uε(b) für genügend grosse n N(ε) = max{Nε(a),N ε(b)}. Daraus folgt

yn < b + ε < a ε < xn

und damit yn < xn für alle n N(ε), was im Widerspruch zu den Annahmen des Satzes steht. □

Es sei betont, dass aus der strikten Ungleichung xn < yn für alle n n0 nicht notwendigerweise die strikte Ungleichung a < b folgt, wie sich leicht am Beispiel xn = n1 0 = a und yn = n1 0 = b sehen lässt.

Das folgende Konvergenzkriterium ist auch als das “Prinzip der zwei Polizisten” bekannt: Lässt sich eine Folge zwischen zwei konvergente Folgen einschachteln, so führen diese “Polizisten”-Folgen die mittlere Folge unweigerlich zum gemeinsamen Grenzwert.

Theorem 2.1.12. Es seien {xn}n, {yn}n und {zn}n reelle Folgen und es gelte xnn a sowie znn a mit a . Gilt dann xn yn zn für alle n n0 für ein gewisses n0 , so folgt die Konvergenz ynn a.

Beweis. Es sei ε > 0. Aus der Konvergenz von {xn}n und {zn}n folgt

a ε < xn yn zn < a + ε

für genügend grosse n N(ε). Damit konvergiert {yn}n gegen a. □