2.1.4  Das Rechnen mit reellen Grenzwerten.

Theorem 2.1.10. Es seien {xn}n und {yn}n reelle Folgen und es gelte xnn a und ynn b mit a,b . Daraus folgt a + b = lim n(xn + yn), (2.3) a b = lim n(xn yn), (2.4) a b = lim nxn yn,fallsb0,yn0, (2.5) |a| = lim n|xn|. (2.6)

Der Beweis von (2.3) - (2.5) läuft völlig analog zum Fall der rationalen Grenzwerte in Satz 1.7.6. Da wir dort nur (1.27) d.h. (2.3) explizit gezeigt haben, so skizzieren wir hier auch den Nachweis von (2.4) und (2.5), vergleiche dabei mit Problem 1.7.7 und 1.29.

Beweis. Zum Grenzwert (2.4): Als konvergente Folge ist {xn}n beschränkt (Satz 2.1.3), also |xn| c für alle n und ein geeignetes c , c > 0. Nach der Dreiecksungleichung gilt

|ab xnyn| = |xn(b yn) + (a xn)b||xn||b yn| + |a xn||b|.

Fixiere ein beliebiges ε > 0. Wegen xnn a gilt |a xn| < 21ε(1 + |b|)1 für n N21ε(1+|b|)1(a), wegen ynn b gilt |b yn| < 21ε(1 + c)1 für n N21ε(1+c)1(b). Daraus folgt

|ab xnyn| < εfürn max{N21ε(1+|b|)1(a),N 21ε(1+c)1(b)}

also xnynn ab.

Zusammen mit (2.4) reicht es für den Beweis von (2.5) zu zeigen, dass yn1n b1. Da b0 betrachte ϵ := 21|b| > 0. Für n Nϵ(b) gilt yn ]b ϵ,b + ϵ[ und damit |yn| > 21|b| bzw. |yn1| < 2|b|1. Aus

|b1 y n1| = |yn b| |b||yn| 2|b|2|y n b|

folgt |b1 y n1| < ε für n max N21|b|2ε(b),N ϵ(b) , da dann zusätzlich |yn b| < 21|b|2ε gilt.

Der Grenzwert (2.6) folgt schliesslich aus der Ungleichung

||xn||a|||xn a|,

welche ihrerseits eine Konsequenz der Dreiecksungleichung ist, denn damit folgt aus xn Uε(a) auch |xn| Uε(|a|). □