1.2.1. Das Cauchy-Kriterium.

Aufgrund der Vollständigkeit von p bzw. p kann man das Cauchy-Kriterium für Reihen und uneigentliche Integrale modifizieren:

SATZ 1.2.1. Die Reihe k=1a k konvergiert genau dann, wenn

ε>0N>0m,nN k=m+1na k < ε. (1.2.1.1)

Das unbestimmte Integral 0f(x)dx konvergiert genau dann, wenn

ε>0c>0x,xc xxf(x)dx < ε. (1.2.1.2)

Wir beweisen (1.2.1.1) und wenden das Cauchy-Kriterium zur Konvergenz von Folgen auf die Folge der Partialsummen Sn = k=1na k an. Da Sn Sm = k=m+1na k, so gilt Sn Sm = k=m+1na k, womit dieses Kriterium in (1.2.1.1) übergeht.

AUFGABE 1.2.2. Beweisen Sie den zweiten Teil (1.2.1.2) des Satzes.

Aus (1.2.1.1) folgt eine notwendige Bedingung für die Konvergenz einer Reihe:

SATZ 1.2.3. Konvergiert die Reihe k=1a k, so gilt

lim kak = 0.

Die Aussage folgt aus (1.2.1.1) mit n = m + 1.

AUFGABE 1.2.4. Zeigen Sie, daß analoge die Aussage für uneigentliche Integrale, d.h. aus der Konvergenz von 0f(x)dx folgt der Grenzwert

lim x+f(x) = 0

nicht gilt.