3.15. Methode der Lagrange-Faktoren für Extrema unter Nebenbedingungen

Die obige Bedingung ist für den konkreten Anwendungsfall nur schwer nachzuprüfen. Deshalb wollen wir nun eine einfacherer Methode vorstellen. Gegeben seien wie oben also eine Zielfunktion f : O n und Nebenbedingungen

F1(x) = = Fk(x) = 0,

wobei x = (x1,,xn) n. Wir führen nun zusätzliche Koordinaten λ = (λ1,,λk) ein und betrachten den Vektor (x,λ) n × k. Dann ist die Lagrange-Funktion durch den Ausdruck

L(x,λ) = f(x) j=1kλ jFj(x).

definiert. Ziel ist es nun, die kritischen Punkten der Lagrange-Funktion L(x,λ) zu finden, d.h. Punkte (x,λ) mit

(x,λ)L(x,λ)|(x,λ) = 0 = 0 0 .

Differenziert man nach den x-Variablen, so ergibt sich

L(x,λ) xr = f xr j=1kλ j F xr= !0,

wobei r = 1,n. Damit ergeben sich n Gleichungen

xf j=1kλ jxF= !0.

Leiten wir nun nach den λ-Variablen ab, so folgt

L(x,λj) λj = Fj(x1,xn)= !0.

Hier finden wir also unsere Nebenbedingungen wieder. Damit ergibt sich dann die Methode der Lagrange-Faktoren auf folgende Weise:

  1. Man löse für beliebige λ = (λ1,,λk) die Gleichung xL(x,λ) = f(x) j=1kλ jF(x) = 0

    nach x = x(λ) auf .

  2. Man setze x = x(λ) in die Nebenbedingungen F1(x(λ)) = = F k(x(λ)) = 0

    ein. Man berechnet nun die zugehörigen Lösungen λ = (λ 1,,λ k). Damit ergeben sich die kritischen Punkte

    x = x(λ).

BEISPIEL 3.15.1. Man berechne die kritischen Punkte von f(x) = x1x2 unter der Nebenbedingung F(x) = 2(x1 + x2) U = 0. Dabei sei U beliebig. Es ergibt sich nun die folgende Lagrange-Funktion

L(x,λ) = x1x2 λ(2(x1 + x2) U).

Es gilt

L x1 = x2 2λ= !0 L x1 = x1 2λ= !0

Damit folgt x1(λ) = 2λ und x2(λ) = 2λ. Jetzt schauen wir uns die Nebenbedingungen

F(x1(λ),x2(λ)) = 2(2λ + 2λ) U = 0

an. Damit folgt λ = U 8 und der einzige kritische Punkt ist dann durch

x = (x 1,x 2) = U 4 , U 4

gegeben.

Wir müssen nun noch zeigen, inwiefern wir aus der obigen Inklusion auf die Methode der Lagrange-Multiplikatoren gelangen. Sei dazu

ξ Bild(f(x)) = Bild((f(x))T ).

Wir nutzen nun die Identität

ker(A) Bild(AT ) = n

welche für eine beliebige ñ × n Matrix gilt. Damit folgt

ξ ker(f(x)) = T xNf(c).

und damit auch ξ ker(F(x)) = T x(S) TxNf(c). Also gilt ξ Bild(F(x)T ). Also folgt

ξ = c f(x) Bild(f(x)) = λ1F1(x) + + λ kFk(x) Bild(F(x)T).

AUFGABE 3.15.2. Begründen Sie nun die Methode der Lagrange-Multiplakatoren.