3.14. Extremwerte unter Nebenbedingungen

BEISPIEL 3.14.1. Gegeben sei ein Rechteck mit Umfang U = 2(a + b). Wann ist der Flächeninhalt des Rechtecks bei gegebenem Umfang U maximal?

Dies führt auf ein Maximierungsproblem unter gegebenen Nebenfunktionen. Für den allgemeinen Fall sei f : O n die Zielfunktion bezeichnet. Wir wollen nun f unter den Nebenbedingungen

F1(x1,,xn) = 0 Fk(x1,,xn) = 0

minimieren. Falls der der Rang von F = (F1,,Fk) gleich k ist, dann definieren die Nebenbedingung eine n k-dimensionale Mannigfaligkeit S n.

Wir definieren nun die Niveaumenge von f zum Wert c , das heißt

Nf(c) = {x O : f(x) = c}.

Gilt nun f(x)0 für alle x Nf(x), so ist Nf(c) eine n 1-dimensionale Mannigfaltigkeit.

SATZ 3.14.2 (Notwendinge Bedingung für Extremwerte unter Nebenbedingungen). Es seien f und F wie oben und. Nimmt f in x einen lokalen Extremwert unter der Nebenbedingung F(x) = 0 an, so gilt

TxS TxNf(c),

mit c = f(x).

Wir wollen den Beweis skizzieren und vor allem eine konkrete Darstellung des Tangentialraums

TxS = {ξ n : ξ = Dx D(t1,tnk)|xη,η k}

durch die Funktion F angeben. Wir zeigen

TxS = kerF(x).

Sei also wie oben x = (x̃,t) und F = (F x̃,F t). Dann gilt

Dx D(t1,,tnk) = (Fx̃)1F t 1 nk

und damit für alle ξ TxS

Fξ = (F x̃,F t) (Fx̃)1F t 1 nk η = Fx̃((F x̃)1F t)η + F tη = (Ft + F t)η = 0

Damit folgt TxS kerF(x). Da beide Räume die gleiche Dimension haben (und der eine in dem anderen enthalten ist), müssen beide schon übereinstimmen. Also gilt

TxS = ker F(x), TxNf(c) = ker f(x).

Sei nun ξ TxS. Dann existiert eine Kurve γ : [1, 1] S mit γ(0) = x und γ(0) = ξ. Definiere f̃ : [1, 1] ,

f̃(τ) := (f γ)(τ).

Diese Funktion hängt nur noch von der reellen Variablen τ ab und hat in τ = 0 ein lokales Extremum. Also muss die 1. Ableitung verschwinden und damit folgt

0 = d dt(f γ)|τ=0 = f(x) d dtγ(0) = f(x)ξ.

Also gilt ξ TxNf(c).