1.7.2. Das Abelsche Kriterium.

SATZ 1.7.1. Es sei {bk}k eine Folge reeller Zahlen, für welche die Reihe k=1b k bedingt konvergiert. Desweiteren sei die beschränkte Folge {ak}k reeller Zahlen entweder monoton wachsend oder monoton fallend. Dann konvergiert die Reihe k=1a kbk bedingt.

Wir beweisen den Satz für den Fall einer monoton fallenden, beschränkten Folge {ak}k, |ak| C, k .

Da k=1b k konvergiert, so existiert nach dem Cauchy-Kriterium für beliebiges ε > 0 ein nε , so daß

k=n+1n+pb k < εfürn Nε,p . (1.7.2.1)

Wir setzen βl(n) = bn+l und Bm = l=1mβ l = k=n+1n+mb k sowie Al = an+l. Dann gibt Formel (1.7.1.1)

k=n+1n+pa kbk = l=1pA lβl = l=1p1(A l Al+1)Bl + ApBp. (1.7.2.2)

Aus (1.7.2.1) folgt

|Bm| = k=n+1n+ma kbk < εfürm . (1.7.2.3)

Aufgrund der Monotonität der Folge {ak}k gilt zudem

Al Al+1 = an+l an+l+1 0.

Daraus folgt

l=1p1(A l Al+1)Bl l=1p1(A l Al+1)|Bl| ε l=1p1(A l Al+1) = ε(A1 Ap) = ε(an+1 an+p).

Zusammen mit (1.7.2.2) und (1.7.2.3) ergibt dies

k=n+1n+pa kbk l=1p1(A l Al+1)Bl + |Ap||Bp| ε(an+1 an+p) + ε|an+p| 3εC

für n Nε, p . Nach dem Cauchy-Kriterium konvergiert damit die Reihe k=1a kbk bedingt.

BEISPIEL 1.7.2. Modifizieren Sie den Beweis für den Fall einer monoton wachsenden Folge {ak}. Finden Sie ein Gegenbeispiel, falls die Folge {ak} zwar beschränkt, aber nicht monoton ist!