2.11.4. Zur Differentation von Potenzreihen. Reelle Differenzierbarkeit.

LEMMA 2.11.7. Die Konvergenzradien der Potenzreihen k=0a kzk und k=1ka kzk1 stimmen überein.

Das Lemma folgt direkt aus der Formel für den Konvergenzradius in Satz 2.11.2 sowie dem bekannten Grenzwert lim kk1(k1) = 1.

Als eine Folgerung aus diesem Lemma konvergieren beide Reihen

S(z) = k=0a kzkundS 1(z) = k=1ka kzk1,

falls deren Konvergenzradius R nicht verschwindet, im Inneren ein und desselben Konvergenzkreises UR absolut als auch in UR1¯ für beliebiges fixiertes R1 < R gleichmäßig. Nach Einschränkung auf die reelle Achse folgt aus Satz 2.6.2 sofort, daß die Funktion S(x) für x ] R,R[ reell differenzierbar ist und

dS(x) dx = d dx k=0a kxk = k=0 d dx akxk = k=1ka kxk1 = S 1(x)

für alle x ] R,R[ = UR gilt. Damit kann man in diesem Intervall die Potenzreihe S(x) = k=0a kxk gliedweise reell differenzieren.

Das gleiche Argument kann man nun auf die Potenzreihe S1(x) = S(x) = k=1ka kxk1 anwenden. Da sich dabei der Konvergenzradius nicht verändert, so läßt sich diese Prozedur beliebig oft wiederholen. Damit ist die Funktion S(x) beliebig oft in x ] R,R[ differenzierbar und es gilt

dnS(x) dxn = k=na kk(k 1)(k n + 1)xkn,x ] R,R[,n .

Die Potenzreihen der höheren Ableitungen besitzten dabei alle den gleichen Konvergenzradius R.